Landwirtschaft /

Äcker & Weiden

Äcker, Felder, Weiden mit Naturvorteil

Unsere Äcker

Lebendige Böden
unter den Wurzeln

Wenn Pflanzen sprechen könnten, würden sie sich einen lebendigen Boden wünschen und nicht direkt was auf den Kopf. Das heißt, der Boden soll ernährt werden. Bei uns passiert das, indem Pflanzen durch Wurzelausscheidungen die Mikroorganismen im Boden ernähren. So entsteht humusreicher Boden, der viel gebundenes Wasser sowie vielfältige Nährstoffe und Mikroorganismen enthält, aber keine Mineraldünger oder Pestizide. Wir schauen unsere Pflanzen an und verstehen auch ohne Worte: Euch geht’s gut.

Mehr Leben in die Ernährung pflanzen.

Gute Ernte für gute Nahrungsmittel.

Auf unseren Ackerflächen bauen wir Brot- und Speisegetreide an: Weizen, Dinkel, Hafer und Gerste. Unser Demeter-Getreide liefern wir an Erzeugergemeinschaften in der Region, von denen wir auch das Mehl für unsere Bäckerei beziehen.

Den Boden nachhaltig nähren mit grünem Klee.

Auf unseren Ackerflächen bauen wir im Wechsel mit Getreide - welches Stickstoff zum Wachsen braucht - Kleegras als Stickstoffspender an. Zwei Jahre wächst Kleegras, dann steht wieder für drei Jahre Getreide auf dem Feld. Um die Böden nicht unnötig zu verdichten, verwenden wir, wann immer möglich, leichte Maschinen und passen die Bodenbearbeitung den Umständen an - z.B. den trockeneren Böden aufgrund des heißeren Klimas.

Unser Saatgut und alte Getreidesorten.

Wir verwenden Saatgut aus ökologischer Züchtung und nutzen alte, robuste Getreidesorten wie der „Blaue Samtige“ (Dinkel) in der Bäckerei. Sie bringen besondere und authentische Aromen in unsere Backwaren. Auch die bessere Verträglichkeit solcher Sorten ist ein wichtiger Punkt.

Noch mehr über unseren Anbau

An den Wurzeln von Klee bilden sich von Natur aus Bakterienknöllchen, die Stickstoff aus der Atmosphäre binden. Diese kleinen Kraftpakete versorgen die Pflanze und auch den Boden ganz natürlich mit Stickstoff. Bodenlebewesen, die sogenannten Mikroorganismen, können sich während der Bodenruhe ungestört entwickeln und die organischen Stoffe in wertvollen Humus verwandeln. Der humose Boden hat eine feinkrümelige, stabile Struktur. Er speichert gut Wasser, erodiert nicht so leicht und hält auch Dürre oder Unwetter besser aus. 

Wir setzen auf robuste Getreidesorten aus ökologischer Züchtung. Gute Erträge sind bei diesen bewährten Züchtungen nur ein Aspekt. Ebenso wichtig sind die Gesundheit der Pflanze und der Erhalt von Vielfalt auf den Äckern und beim Saatgut – also das gute Gegenteil von Monokulturen und Hybridsorten. Die Sorten vererben ihre guten Eigenschaften weiter und das Saatgut bleibt als Kulturgut in der Verantwortung von Bauern und Gärtnern. Eine sinnvolle Alternative zur Saatgutindustrie. Auch die umstrittenen Hybridsorten und gentechnisch verändertes Saatgut sind bei Demeter für den Anbau ausgeschlossen. Mit der gezielten Wahl unserer Getreidesorten bekommen wir auch rein natürlich gute Eigenschaften: Nährstoffeffizienz, Pflanzengesundheit und Durchsetzungsvermögen gegenüber Unkraut. 

WIESEN UND WEIDEN

Wiesen- und Weidenwonnen
für Rinder und andere Tiere

Bei der Bewirtschaftung unserer Flächen denken wir grundsätzlich an Lebensräume für viele Arten. Unsere Wiesen und Weiden sind keine monotonen Gras-Öden, sondern enthalten Kräuter und Blumen, die sich über ihre natürliche Vermehrung ansiedeln dürfen. Das ist gut für die Ernährung unserer Rinder, wie auch für eine große Vielfalt von Wildtieren und Insekten. Nützlinge, die hier und auf unseren Streuobstwiesen Lebensraum finden, halten wiederum die Schädlinge auf unseren Getreidefeldern im Zaum. So hat alles in seine Wirkung und seinen Sinn.

Das schmeckt: frisches Gras und duftendes Heu.

Während der warmen Monate genießt unsere etwa 50-köpfige Limousin-Herde das Leben draußen auf Wiesen, Kleeäckern und hofnahen Weideflächen. Im Winter fressen sie im sonnigen, geräumigen Offenfrontstall das Heu unserer Wiesen aus der ersten Mahd und etwas Kleegras-Silage.

Blütenvielfalt und Artenreichtum willkommen.

Unser Grünland mähen wir erst nach der Hauptblüte Ende Mai oder Anfang Juni. So können die Pflanzen Samen bilden und sich selbst erneuern. Für einen hohen Kräuteranteil darf nur wenig gedüngt werden. Weil unser Grünland auf der gesamten Fläche blüht, braucht es am Rand auch keine Blühstreifen. Auf unseren Getreidefeldern wachsen Beikräuter und viele Blütenpflanzen. Überall summen und schwirren Insekten. Durch einen hohen Schnitt bei der Mahd schonen wir Kleinlebewesen wie Schlangen, Mäuse, Kröten, Frösche und Eidechsen.

Streuobstwiesen als sichere Heimat.

Gehört einfach dazu: Streuobstwiesen mit Zwetschgen, Äpfeln, Mirabellen, Quitten und Birnen sind ein wichtiger Teil des Hofguts Hermersberg. Wir schätzen und pflegen den alten Baumbestand, pflanzen junge Bäume und hängen Nisthilfen auf. Als Lebensraum für Vögel, bestäubende Insekten und andere Nützlinge helfen die Streuobstwiesen unserer naturnahen Landwirtschaft. Und sie liefern uns wunderbar aromatische Früchte für den Apfelsaft und die Obstbrände im Hofladen.